In ihrem gemeinsamen Projekt „HOPE Academy“
wollen IHK-Stiftung und der Jugendhilfeträger
RheinFlanke jungen Menschen ganz pragmatisch
und konkret beim Einstieg helfen.
Sport und Berufsleben haben viel miteinander gemein. Teamfähigkeit, klar. Aber auch Zielorientierung, Konzentration, Erkennen der eigenen Stärken und Schwächen, Aufbau von Vertrauen, menschliche Beziehungen, Einbindung in soziale Strukturen gehören dazu. Und Sport ist ein
perfektes Mittel, Zugang zu jungen Menschen zu finden. Auch und gerade zu solchen, die es schwerer haben, sich ins Berufsleben oder in die Gesellschaft insgesamt zu integrieren.
Das Integrationsprogramm „HOPE“ des Kölner Jugendhilfeträgers RheinFlanke setzt genau hier an, bietet Jobcoaching und sportliche Programme zugleich – und verfolgt damit das gleiche Ziel wie die IHK-Stiftung, junge Menschen für die Ausbildung zu stärken. Ganz logisch also, dass beide Institutionen kooperieren. Das gemeinsame Projekt „HOPE Academy“ ergänzt die schon seit längerem bestehenden Angebote der RheinFlanke im Rahmen von „HOPE“ und richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene aus Drittstaaten.
Wie fruchtbar dieser Ansatz sein kann, zeigte die erste Auflage des „HOPE Academy Workout“ kürzlich in den Abenteuerhallen Kalk in Köln. Dabei absolvierten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Kölner Berufs- und Hauptschulen einen sportlichen Parcours, der Stationen
wie Zeitmanagement, Berufsorientierung und Arbeitskultur enthielt. „Mit etwa 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern hatten wir einen sehr guten Zuspruch, und alle waren mit hoher Konzentration und viel Freude dabei. Durch das sportliche Angebot und die besondere Location in den Abenteuerhallen war die Motivation sehr hoch“, berichtet Tina Riepel, Geschäftsführerin der IHK-Stiftung. Für sie ist wichtig, dass die HOPE Academy sehr früh ansetzt, sowohl im Hinblick auf das Alter als auch die Orientierungsphase der jungen Leute. „Es geht in dem Projekt ja nicht um die Vermittlung von Ausbildungsplätzen, sondern um erste Informationen und Aufklärung“, sagt Riepel. Im nächsten Jahr soll das Workout-Konzept weiterverfolgt werden.
Mit Spaß dabei: Hope Academy in den Abenteuerhallen Kalk.
Foto: Astrid Piethan
Teilnehmer des Hope Academy Workouts
Foto: Astrid Piethan
Teilnehmerinnen des Hope Academy Workouts
Foto: Astrid Piethan
Perfekte Location fürs Workout: die Abenteuerhallen Kalk.
Foto: Astrid Piethan
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Das gesamte Academy-Programm hat mehrere weitere Module, die unter den beiden Partnern
aufgeteilt sind. Während die RheinFlanke die Themen Arbeitskultur & Berufsleben, EDV-
Kenntnisse, Teambuilding und Souveränitätstraining abdeckt, bietet die IHK-Stiftung Workshops zur Berufsorientierung und Bewerbungstrainings, die einzeln oder in Kombination miteinander gebucht werden können. Die Bewerbungstrainings beispielsweise finden in Kleingruppen mit maximal vier Personen statt und behandeln Fragen wie: Was gehört in die Bewerbungsunterlagen? Was ist wichtig bei Vorstellungsgesprächen?
Der Inhalt dieser Workshops wird an dem Bedarf der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgerichtet. Mit allen führt Projektkoordinatorin Marketta Rosentreter von der IHK-Stiftung jeweils vor und nach den Workshops individuelle Gespräche. „Das ganze Programm ist sehr individuell zugeschnitten“, betont die Geschäftsführerin. Unter anderem biete die Stiftung auch konkrete Hilfe bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen.
Zum Angebot der Stiftung innerhalb des Projektes gehören außerdem Betriebsbesuche, Austauschtreffen mit Azubis und Informationsveranstaltungen für Eltern über das deutsche Berufsbildungssystem. Unternehmen, die in diesem Rahmen Besuche ermöglichen wollen, sind aufgerufen, sich bei der Stiftung zu melden.
Das gesamte Projekt HOPE Academy wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der EU kofinanziert und läuft zunächst noch bis Ende Juni 2020. Bis dahin werden voraussichtlich mehr als 300 Jugendliche und junge Erwachsene an den Angeboten teilgenommen haben. Tina Riepel: „Das Konzept ist pragmatisch und konkret, das Feedback sehr positiv, deshalb hoffen wir, dass die HOPE Academy eine weitere Förderung erhält und auch nach Juni fortgesetzt werden kann.“